Chirurgenhände mit OP Besteck

So funktioniert die chirurgische Wundversorgung

4 min. Lesezeit
Mehr anzeigen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Als chirurgische Wunden bezeichnet man postoperative Wunden, die fachgerecht verschlossen und in den ersten Tagen von medizinischem Fachpersonal kontrolliert und versorgt werden.
  • Die richtige Wundversorgung und -pflege von chirurgischen Wunden nach Operationen ist für einen schnellen und komplikationslosen Heilungsprozess enorm wichtig.
  • Bei chirurgischen Wunden sollten Patienten sich bei der Nachbehandlung an die Vorgaben des bzw. der behandelnden Ärzt*in halten.

Was sind chirurgische Wunden?

Unter chirurgischen oder postoperativen Wunden versteht man solche Wunden, die in einem medizinischen Umfeld und in einer sterilen Umgebung im Rahmen eines operativen Eingriffs entstanden sind. Diese Wundarten heilen in der Regel primär. Das bedeutet, dass die Wunde nach der Operation fachgerecht geschlossen und die Wundränder mittels chirurgischer Naht, Klammern, Strips oder chirurgischen Hautklebern aneinander angepasst werden. So erzielt man die besten Voraussetzungen für die Wunde, um komplikationslos und mit einer unauffälligen Narbe heilen zu können. Auch der erste Wundverband und die ersten Verbandswechsel werden in der Regel von medizinischem Fachpersonal durchgeführt. Aber gerade bei einem kurzen Klinikaufenthalt oder ambulanten Operationen ist die weitere Wundversorgung nach der OP zu Hause besonders wichtig.

Wie werden chirurgische Wunden behandelt?

Dein*e Ärzt*in wird dich darüber informieren, wie du deine postoperative Wunde richtig versorgst. Nach einer solchen ärztlichen Unterweisung und – bei Bedarf – mit weiterer Abstimmung kannst du die sichere und schnelle Wundheilung selbst unterstützen:

Operationswunde sauber halten

Auf ärztliche Empfehlung kannst du deine postoperative Wunde sauber halten, indem du die Wunde zum Schutz vor Infektionen mit dem Hansaplast Wundspray reinigst. Anschließend solltest du die Wunde und die umliegende Haut vorsichtig trocknen. Auch verklebte oder verkrustete Verbände können mit dem Wundspray befeuchtet werden, um sie einfacher zu lösen.

OP-Wunde schützen

Schütze deine postoperative Wunde vor Schmutz und Bakterien, um eine problemlose und schnelle Heilung zu ermöglichen. Für den Wundschutz verwendest du nach dem sanften Abtrocknen der Haut den Hansaplast Sensitive XL/XXL Steriler Wundverband. Der Wundverband ist in verschiedenen Größen erhältlich und eignet sich ideal für mittelgroße bis größere OP-Wunden nach kleineren Eingriffen.
Um deine Wunde vor Wasser zu schützen, verwende die sterilen Aqua Protect XL oder AquaProtect XXL Pflaster von Hansaplast.

Auch mit sterilen Kompressen lassen sich größere, postoperative Wunden gut abdecken. Sie eignen sich zudem, um Wunden bei Bedarf beim Verbandwechsel zu reinigen. Dazu verwendest du zuerst das Hansaplast Wundspray und tupfst die Wunde und die umliegende Haut anschließend mit Hilfe der sterilen Kompresse vorsichtig trocken.

Die OP-Wunde bei der Heilung unterstützen

Sobald die Wunde geschlossen und die Fäden entfernt sind, kannst du in Absprache mit deinen behandelnden Ärzt*innen die Hansaplast Wundheilsalbe zur weiteren Nachsorge verwenden.

Wie lang ist der Heilungsprozess bei chirurgischen Wunden?

Nach dem Eingriff verwendet das Operations-Team oft Nähte, Klammern oder chirurgischen Kleber, um die Wunde zu verschließen. Das hat den Zweck, die Wundränder einander anzunähern, damit die Wunde unter optimalen Bedingungen schnell und ohne Komplikationen heilen kann. Je nach Wunde und Körperbereich werden die Nähte bei chirurgischen Wunden nach 5 bis 14 Tagen entfernt. Auch nach Entfernung der Nähte ist eine OP-Wunde oft noch nicht vollständig verheilt, weswegen du sie weiterhin zu Hause und nach ärztlicher Anleitung versorgen solltest, etwa, um Narbenbildung zu reduzieren.

Kleine Wunden, die zum Beispiel nach Biopsien (Gewebeentnahmen) entstehen, werden manchmal auch offen, also ohne primären Wundverschluss, behandelt. Es ist wichtig, eine postoperative Wunde richtig und nach ärztlicher Anordnung zu versorgen, und zwar so lange, bis sie vollständig verheilt ist.

Die Heilungsdauer der OP-Wunde hängt von der Größe der Wunde und der Körperstelle ab. Auch Grunderkrankungen wie Diabetes sowie das Alter können den Heilungsprozess beeinflussen – die Wunden älterer Patienten heilen meist etwas langsamer.

Infektionsprävention bei chirurgischen Wunden

Wie bei jeder Art von Wunde ist es gerade bei postoperativen Wunden wichtig, den Heilungsverlauf im Auge zu behalten und Wundinfektionen zu vermeiden. Du solltest deshalb unbedingt auf Anzeichen einer Wundinfektion nach der Operation achten. Wende dich sofort an deine*r Ärzt*in, wenn du eine übermäßige Rötung oder Schwellung um die Wunde oder die Nähte herum, einen unangenehmen Geruch oder Absonderungen feststellst oder wenn die Wundumgebung überwärmt ist und stärkere pochende Schmerzen auftreten.

Es kann sein, dass du nach einem Eingriff postoperative Schmerzen hast, doch diese genannten Symptome oder sich verstärkende Schmerzen könnten auf eine Infektion hinweisen.
Anzeichen für eine Wundinfektion im Überblick:

  • Überwärmte Wundumgebung
  • Schwellung
  • Rötung
  • Pochen
  • Stärkere Schmerzen
  • Absonderungen aus der Wunde

Vorbeugung von Operationsnarben

Narbe von einer kleinen chirurgischen Wunde
Von einer postoperativen Wunde bleibt meist eine Narbe auf der Haut zurück.

Wenn bei Verletzungen die Epidermis (Oberhaut) und die darunterliegende Dermis (Lederhaut) betroffen sind, wird es in der Regel am Ende des Heilungsprozesses zu einer Narbenbildung kommen. Der Grund dafür: Der Organismus ist nicht in der Lage, das zerstörte, hochspezialisierte Gewebe in gleicher Weise zu ersetzen. Stattdessen wird das Gewebe unter anderem durch neu gebildetes Kollagen repariert.

9 Tipps, mit denen du die Entstehung von Operationsnarben reduzieren kannst

Um die Narbenbildung zu reduzieren, befolge diese einfachen Tipps:

1. Halte die Wunde sauber. So kann sie ungestört heilen und du hilfst, Infektionen zu verhindern.

2. Schütze die Operationswunde vor äußeren Einflüssen, indem du sie mit einem Pflaster oder Verband abdeckst. Verwende geeignete sterile Wundverbände. Wichtig ist, dass die Wundauflage ausreichend groß ist, um die OP-Wunde vollständig zu bedecken und nicht mit der Wunde zu verkleben.

3. Wechsle regelmäßig den Verband. Wichtig: Wasche deine Hände und trage im besten Fall sterile Handschuhe, um Infektionen zu vermeiden. Die Wundauflage sollte nicht berührt werden. Sollte das Pflaster oder der Verband durchgeblutet, durchfeuchtet oder verschmutzt sein, solltest du den Verband unverzüglich wechseln.

4. Beobachte die postoperative Wunde, um bei ersten Anzeichen einer Infektion schnell reagieren zu können.

5. Vermeide es, ins Solarium zu gehen oder die Wunde der Sonne auszusetzen, da dies die Struktur und Farbe frischer Narben verändern kann.

6. Vermeide für die erste Zeit nach der Operation extreme Temperaturen, wie z. B. in der Sauna, da dies den Heilungsprozess stören könnte.

7. Trage locker sitzende Kleidung, um die OP-Wunde nicht durch Reibung zu reizen.

8. Vermeide Spannungen der Wunde durch körperliche Aktivitäten. Bei zu viel Bewegung können die Wunde und die Wundnähte mechanisch gereizt werden. Das kann zu einer Beeinträchtigung der Wundheilung führen. Zu große Spannung der Haut kann schlimmstenfalls zum erneuten Aufreißen der Wunde führen.

9. Schütze die chirurgische Wunde vor Wasser.

Konsultiere immer eine*n Ärzt*in, wenn es sich um eine tiefe Wunde handelt, die Wunde stark blutet oder du Anzeichen einer Infektion bemerkst, wie z.B. Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Überwärmung. Suche ebenfalls eine*n Ärzt*in auf, wenn du nicht in der Lage bist, die Wunde selbst zu reinigen oder Fremdkörper aus der Wunde entfernt werden müssen. Bitte beachte, dass die auf dieser Website gegebenen Tipps und Ratschläge mit großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, aber keinesfalls eine medizinische Beratung und Behandlung ersetzen können.

Die Informationen dieser Website sind nicht als Grundlage für eine Selbst-Diagnose, Behandlung und Medikation gedacht. Lies bitte immer die Anwendungshinweise bzw. Packungsbeilagen unserer Produkte sorgfältig durch und halte diese ein. Wichtig: Wende dich bei Fragen zur Wundbehandlung an medizinisches Fachpersonal.

Wenn du ein gesundheitliches Problem hast oder vermutest, suche eine*n Ärzt*in auf und befolge den ärztlichen Rat, unabhängig davon, was du auf dieser Website erfahren hast.

Für weitere Informationen über unsere Produkte kontaktiere uns gerne über die Hansaplast-Hotline 040 / 4909 7570 (Mo.-Fr. 8.00 - 18.00h) oder per E-Mail unter Hansaplast@Beiersdorf.com.

Empfohlene Produkte

Ähnliche Artikel

Apotheke finden