Blutung stoppen

Blutung stoppen – was Sie beachten müssen

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Ob kleiner Schnitt am Finger oder große Wunde – wenn es blutet, sollten Sie schnell und präzise handeln. Gerade bei stark blutenden Wunden sollten Sie die Blutung rasch stillen, um den Blutverlust einzudämmen. Hier erfahren Sie, wie Sie vorgehen.

Überblick

Eine kleinere Blutung nach einer Verletzung stellt zwar in der Regel kein großes Gesundheitsrisiko dar, jedoch ist hier eine schnelle und richtige Wundversorgung ebenso wichtig wie bei großen und stark blutenden Wunden. Allerdings ist bei letzteren besondere Eile geboten, da ein starker Blutverlust lebensbedrohlich sein kann. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie bei kleinen und großen Wunden eine Blutung stillen können.

Wie kann ich eine Blutung stoppen?

Um eine Blutung zu stoppen und den Blutfluss nachhaltig zu stillen, muss Druck auf die verletzte Stelle ausgeübt werden. Ob Sie nun eine kleine Blutung am Finger stoppen oder eine stark blutenden Wunde versorgen – wichtig ist, das passende Material parat zu haben. In unserem Artikel zum Thema Erste-Hilfe-Schrank können Sie nachlesen, was für den Notfall immer vorrätig sein sollte. Ist eine Wunde nicht tief und blutet nur leicht (wie es zum Beispiel bei kleinen Schnitt- und Schürfwunden der Fall ist), sollten Sie diese zuerst gründlich reinigen. Hier ist es auch nicht schlimm, wenn die Wunde beim Reinigen noch leicht nachblutet, da so Schmutzpartikel mit ausgeschwemmt werden können.


Tipp:
Um bei einer kleinen Schnittwunde die Blutung zu stoppen, können Sie mit einer sterilen Kompresse zunächst leichten Druck auf die Wunde auszuüben und diese anschließend mit einem Pflaster oder Wundverband zu versorgen.

Blutstillung bei kleinen Wunden

Eine routinierte Vorgehensweise und das passende Material sind zur Blutstillung bei kleinen wie bei großen Wunden essenziell.

Kleine Blutung stoppen in 3 Schritten

Handelt es sich um eine kleine Schürf- oder Schnittwunde, können Sie wie folgt vorgehen, um die Blutung zu stoppen:
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Blutung stillen

Schritt 1: Falls erforderlich, können Sie die Wunde zunächst durch leichten Druck mit einer sterilen Kompresse stoppen. Pressen Sie diese einige Minuten auf die Wunde, bis die Blutung gestillt ist oder nur noch wenig Blut nachfließt.

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Reinigen

Schritt 2: Als nächstes führen Sie zur Reinigung der Wunde eine mechanische Spülung durch, zum Beispiel mit dem Hansaplast Wundspray. Entfernen Sie dabei – wenn nötig – vorsichtig kleine Schmutzpartikel mit einer frischen Kompresse.

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Schützen

Schritt 3: Sollte die Wunde noch bluten, kann es notwendig sein, Schritt 1 zu wiederholen. Wenn kein oder kaum noch Blut nachfließt, kleben Sie ein passendes Pflaster auf die Wunde. Im Hansaplast Erste Hilfe Pflaster Mix finden Sie Pflaster in unterschiedlichen Größen für alle Fälle.

Um einen schnellen und narbenfreien Heilungsprozess zu unterstützen, können Sie bei Verbands- und Pflasterwechseln regelmäßig die Hansaplast Wundheilsalbe auf die Wunde auftragen.

Wie kann man Nasenbluten stoppen?

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Bei einer starken Blutung aus der Nase den Kopf immer nach vorne gebeugt lassen.
Bei starkem Nasenbluten kann es ebenfalls zu beträchtlichem Blutverlust kommen. Um dies zu verhindern, gehen Sie wie folgt vor:

  • Die betroffene Person den Kopf leicht vornüber beugen lassen (auf keinen Fall den Kopf in den Nacken legen, da so das Blut in den Magen fließen und Übelkeit und Brechreiz auslösen kann!). Legen Sie dem Betroffenen einen kalten, feuchten Waschlappen oder ein kleines Handtuch in den Nacken.
  • Fordern Sie bei länger anhaltender oder sehr starker Blutung ärztliche Hilfe an.
  • Es kann hilfreich sein, sich bei Nasenbluten die Nasenflügel für ein bis zwei Minuten zusammenzudrücken. Auch hierbei ist eine aufrechte oder vornübergebeugte Sitzposition ratsam.

Was tun bei einer stark blutenden Wunde?

Im Allgemeinen sollten Sie außerdem die Grundregeln für Erste Hilfe kennen und beherrschen, damit Sie verletzte Personen im Notfall bestmöglich versorgen können. Blutet eine Wunde stark oder lässt sich der Blutfluss nicht stoppen, muss sofort ärztliche Hilfe angefordert werden! Denn sonst kann die Situation schnell lebensbedrohlich werden: Schon ab einem Blutverlust von etwa einem Liter besteht1 bei Erwachsenen die Gefahr, zu verbluten. Bei Kindern tritt diese Gefahrensituation entsprechend bereits früher ein. Die Anforderung von medizinischer Hilfe ist auch in folgenden Fällen unbedingt notwendig:

  • Wenn die Wunde klafft, das Blut pulsierend aus der Wunde fließt bzw. Sie die Blutung nicht stillen können.
  • Wenn sich die Wunde rötet, anschwillt, schmerzt oder pocht
  • Falls sich Fremdkörper in der Wunde befinden, z.B. Glassplitter
  • Falls es sich um eine menschliche oder tierische Bisswunde handelt
  • Falls sich die Wunde im Gesicht befindet
  • Wenn kein ausreichender Tetanusschutz mehr besteht.
  • Und natürlich immer dann, wenn Sie unsicher sind oder Zweifel haben, wie schwerwiegend eine Verletzung ist.

Starke Blutung stoppen

Da ein starker Blutverlust im schlimmsten Fall einen lebensbedrohlichen Schock auslösen und zum Verbluten führen kann, müssen Sie bei stark blutenden Wunden immer schnell handeln. Rufen Sie sofort den Notarzt (112) und versuchen Sie bis zu dessen Eintreffen, die Blutung zu stoppen. Wenn keine sterilen Wundauflagen zur Hand sind, nutzen Sie zur Blutstillung auch zunächst nicht-sterile Auflagen, um einen hohen Blutverlust zu verhindern. Die Reinigung der Wunde kann später von einem Arzt vorgenommen werden.

  1. Schützen Sie sich und die verletzte Person vor Kontamination und Infektionen, indem Sie, wenn möglich sterile, Handschuhe tragen.
  2. Die verletzte Person sollte nach Möglichkeit liegen, der Körperteil mit der offenen Wunde sollte hochgelagert werden. So verlangsamen Sie den Blutfluss in Richtung der Wunde. Wenn erforderlich, größere blutzuführende Gefäße ins Wundgebiet abdrücken.
  3. Pressen Sie eine sterile Wundauflage auf den verletzten Bereich auf. Achten Sie darauf, dass die Wunde komplett abgedeckt ist und legen Sie einen Druckverband an – zum Beispiel mit einem sterilen Wundverband oder mithilfe von elastischen Fixierbinden. Sollte die Blutung nicht aufhören, können Sie den Druckverband auch durch mehrere Lagen verstärken. Wie das geht, lesen Sie in unserer Anleitung, wie Sie einen Druckverband anlegen.
  4. Ist die lokale Blutstillung erfolgt, kümmern Sie sich weiter um die verletzte Person.
  5. Sobald medizinische Hilfe eintrifft, geben Sie alle Informationen zum Unfallhergang, der bisherigen Wundversorgung und dem Zustand des Patienten an Sanitäter und Ärzte weiter.
ACHTUNG: Oft wird das Abbinden von Gliedmaßen als sinnvolle Maßnahme angesehen, um den Blutfluss zur Wunde zu unterbrechen. Dies kann allerdings bei unsachgemäßer Vorgehensweise zu einer venösen Stauung führen, was bedeutet, dass das zurückfließende Blut sich aufstaut, während das arterielle Blut weiter Richtung Wunde strömt. Das Abbinden von Gliedmaßen sollte daher nur von geschultem medizinischem Personal vorgenommen werden.

Können bestimmte Hausmittel eine Blutung stoppen?

Vielfach werden Zwiebel, Knoblauch oder Aloe Vera als blutstillende Mittel bei Verletzungen genannt. Jedoch sind solche Empfehlungen mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn diesen und einige andere Hausmitteln entzündungshemmende oder schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben werden, sollten sie nicht auf offene Wunden aufgebracht werden. Sie sind keineswegs zur Blutstillung geeignet und sollten daher hier nicht angewendet werden! Blutstillend wirken nur die genannten Maßnahmen, allem voran der Druck auf die Wunde.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. med Maike Kuhlmann

Medizinisch geprüft von Ärztin Dr. Maike Kuhlmann von Hansaplast

Frau Dr. Maike Kuhlmann leitet den Bereich Medical & Clinical Affairs Hansaplast bei der Beiersdorf AG. Bereits während ihrer beruflichen Laufbahn als Ärztin in unterschiedlichen klinischen Bereichen und der mehr als 20-jährigen Berufserfahrung gilt ihr Schwerpunkt der Wundheilung. Besonders wichtig ist ihr der Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und die aktive Beratung zum Thema Wundversorgung.

Konsultieren Sie einen Arzt, wenn es sich um eine tiefe Wunde handelt, die Wunde stark blutet oder Sie Anzeichen einer Infektion bemerken, wie z. B. Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Überwärmung. Suchen Sie ebenfalls einen Arzt auf, wenn Sie nicht in der Lage sind, die Wunde selber zu reinigen oder Fremdkörper aus der Wunde zu entfernen. Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass zwar alle o. g. Tipps und Ratschläge mit Sorgfalt zusammengestellt wurden, aber keineswegs medizinische Beratung und Behandlung ersetzen können. Lesen Sie bitte immer die Anwendungshinweise bzw. Packungsbeilagen unserer Produkte sorgfältig durch. Wichtig: Wenden Sie sich bei Fragen zur Wundbehandlung an medizinisches Fachpersonal. Die Informationen dieser Website sind nicht als Grundlage für Selbst-Diagnose, Behandlung und Medikation gedacht. Sollten Sie ein gesundheitliches Problem haben oder vermuten, suchen Sie einen Arzt auf und folgen Sie seinem Rat unabhängig von den Informationen, die Sie auf dieser Webseite erhalten haben.

Zu weiteren Informationen über Hansaplast Produkte steht Ihnen die Hansaplast Hotline gerne unter 040/4909 7570 zur Verfügung. (Es fallen Festnetzgebühren nach dem Tarif Ihres Telefonanbieters an)

1https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/blutungen-und-blutstillstand/blutungen/

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