Nahaufnahme eines entzündeten Furunkels oder Abszesses auf behaarter Haut, gerötet und geschwollen mit sichtbarer Eiteransammlung.

Abszesse – Ursachen, Symptome und Behandlung

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Abszesse entstehen meist durch bakterielle Infektionen und bilden einen mit Eiter gefüllten Hohlraum im Gewebe.
  • Typische Symptome sind Rötung, Schmerzen, Schwellung und Wärmegefühl – oft begleitet von einer sichtbaren eitrigen Beule.
  • Abszesse sollten immer ärztlich abgeklärt werden, da sie nur selten von selbst abheilen und Komplikationen drohen können.

Was ist ein Abszess?

Ein Abszess ist eine Ansammlung von Eiter, die sich in einem abgegrenzten Hohlraum innerhalb des Körpergewebes bildet. Dieser Eiter setzt sich aus abgestorbenen Zellen, Bakterien und Gewebsflüssigkeit zusammen. Abszesse können sowohl oberflächlich als auch im Inneren des Körpers entstehen und treten beispielsweise unter den Achseln, der Leistengegend oder dem Gesicht auf. Ein oberflächlicher Abszess, bei dem die Entzündung einen Haarfollikel betrifft, wird als Furunkel bezeichnet.

Wie entstehen Abszesse?

Die Entstehung von Abszessen ist meist auf bakterielle Infektionen zurückzuführen – oft durch Bakterien, die natürlicherweise zum Mikrobiom der Haut gehören.

So entwickeln sich Abszesse unter der Haut:

  • Eindringen der Bakterien: Durch kleinste Hautverletzungen gelangen Keime in tiefere Hautschichten.
  • Entzündungsreaktion: Das Immunsystem reagiert und sendet Granulozyten/Immunzellen in das betroffene Gewebe, um die Erreger zu bekämpfen.
  • Gewebezerstörung: Dabei stirbt infiziertes Gewebe ab.
  • Bildung der Abszesshöhle: Es entsteht ein Hohlraum, der sich mit Eiter füllt – bestehend aus abgestorbenem Gewebe, Immunzellen, Bakterien und Gewebsflüssigkeit.
  • Abkapselung: Eine Membran schließt den Eiter nach außen hin ab.

Es gibt auch sogenannte sterile Abszesse, die nicht durch Bakterien verursacht werden. Sie zeigen dieselben Symptome, entstehen aber z. B. an Injektionsstellen und sprechen nicht auf eine Behandlung mit Antibiotika an.

Das sind typische Abszess-Symptome

Nahaufnahme einer entzündeten Hautstelle mit eitrigem Furunkel auf der Schulter, auf die zwei Finger zeigen.
Abszesse können mit oder ohne sichtbaren Eiterherd auftreten.

Typische lokale Symptome von einem oberflächlichen Abszess sind folgende:

  • Rötung
  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Wärme- und Spannungsgefühl
  • oft eine sichtbare Beule mit eitriger Füllung 

Wichtig: Wenn zusätzliche Krankheitserscheinungen wie Fieber, Schüttelfrost oder ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten, sollte schnellstmöglich medizinisches Fachpersonal aufgesucht werden. Es kann sich um eine Blutvergiftung (Sepsis) handeln.  

Wo treten Abszesse am häufigsten auf?

Ein Abszess kann grundsätzlich an jeder Stelle des Körpers auftreten. Häufig sind dabei Haarfollikel oder Drüsen – wie Talg-, Schweiß- oder Analdrüsen – betroffen. Schneller betroffen sind Körperregionen, die einer feucht-warmen Umgebung ausgesetzt sind. Besonders häufig tritt ein Abszess im Intimbereich, unter der Achsel, am Po bzw. der Analgegend, am Steißbein sowie im Mundraum auf. Ist eine Haarwurzel beteiligt, spricht man von einem sogenannten Furunkel. Abszesse können jedoch auch in inneren Organen entstehen, etwa im Darm oder in der Gallenblase.

Abszesse: Ursachen und Risikofaktoren

Abszesse entstehen meist, wenn Krankheitserreger in die Haut oder das Gewebe eindringen und dort eine Entzündung auslösen. Häufige Ursachen dafür sind:

  • Bakterielle Infektionen (z. B. Staphylococcus aureus): Dieser Keim ist ein häufiger Bestandteil der normalen Hautflora, kann jedoch über kleine Verletzungen ins Gewebe eindringen und eine Entzündung verursachen.
  • Entzündete Haarfollikel (Furunkel): Dringen Bakterien in einen Haarfollikel ein, kann sich dieser stark entzünden und zu einem Abszess entwickeln.
  • Verstopfte Drüsen: Blockierte Talg- oder Schweißdrüsen können sich entzünden und Eiteransammlungen bilden.
  • Kleinste Hautverletzungen: Selbst winzige Schnitt- und Schürfwunden oder Insektenstiche können Eintrittspforten für Keime sein.

Faktoren, die Abszesse begünstigen

Neben diesen typischen Ursachen für Abszesse gibt es zudem verschiedene Faktoren, die ihre Entstehung fördern können, dazu gehören:

  • Schwaches Immunsystem: Menschen mit geschwächter Abwehr – etwa durch Diabetes, HIV oder bestimmte Medikamente – haben ein höheres Risiko für die Entstehung eines Abszesses.
  • Chronische Hauterkrankungen: Erkrankungen wie Akne oder Neurodermitis können die Hautbarriere schwächen.
  • Schlechte Hygiene und feucht-warme Hautbereiche: Schweiß, Reibung und mangelnde Belüftung fördern das Bakterienwachstum.
  • Postoperative Infektionen: Abszesse können auch nach chirurgischen Eingriffen auftreten, wenn Keime in die Wunde gelangen.
  • Reaktionen auf Medikamente oder Impfungen (sterile Abszesse): Diese Form ist nicht bakteriell bedingt, zeigt aber ähnliche Symptome und erfordert dennoch medizinische Abklärung.

Wie sieht die Abszess-Behandlung aus?

Versuche niemals, einen Abszess selbst auszudrücken – dadurch kann sich die Entzündung verschlimmern und die Infektion weiter ausbreiten. Stattdessen solltest du zur Behandlung deine Hausarztpraxis oder eine dermatologische Fachpraxis aufsuchen. Abhängig von der Größe des Abszesses kann auch eine Überweisung an eine chirurgische Praxis erforderlich sein.

Die Abszess-Behandlung besteht in der Regel aus einem operativen Einschnitt, durch den der Eiter abfließen kann. Anschließend wird die Abszesshöhle gründlich gespült, um Krankheitserreger zu entfernen. Die weitere Versorgung richtet sich nach dem individuellen Verlauf – daher ist es wichtig, die Empfehlungen der behandelnden medizinischen Fachperson sorgfältig zu befolgen. Abszesswunden werden meist offengelassen, damit die Höhle von unten heraus verheilt und so das Risiko für eine Neuentstehung verringert wird.

Abszess – wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Allgemein gilt: Wenn du Anzeichen eines Abszesses wie Schmerzen, Schwellung, Rötung, Wärme- und Spannungsgefühl oder eine sichtbare eitrige Beule mit eitriger Füllung bemerkst, solltest du zeitnah professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die richtige Behandlung zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden. Da Abszesse nur selten von selbst abheilen, ist eine ärztliche Abklärung bei Verdacht in den meisten Fällen unerlässlich.

Richtige Versorgung nach der Abszess-Behandlung

Nach der operativen Eröffnung und Reinigung eines Abszesses ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend, um die Heilung zu fördern und ein erneutes Auftreten zu vermeiden. Diese Schritte zeigen, was man nach einer Abszess-OP beachten sollte:

1. Wunde sauber halten

  • Spüle die Wunde gemäß der Behandlungsempfehlung regelmäßig mit einer milden, antiseptischen Lösung.
  • Verwende sterile Kompressen, um die Wunde abzudecken und vor Keimen zu schützen.

Tipp: Hansaplast Wundspray eignet sich zur schonenden Reinigung und beugt Infektionen vor.

2. Regelmäßig den Verband wechseln

  • Wechsle den Verband so oft wie vom medizinischen Fachpersonal empfohlen, um die Wunde trocken und sauber zu halten.
  • Achte darauf, beim Wechseln stets saubere Hände zu haben oder sterile Einmalhandschuhe zu verwenden.

Tipp: Hansaplast Sensitive Pflaster sind hautfreundlich, atmungsaktiv und schützen die Wunde zuverlässig.

3. Wundheilung unterstützen

  • Fördere die Heilung mit einer feuchtigkeitsspendenden Wund- und Heilsalbe, sobald dein*e Ärzt*in grünes Licht gibt.
  • Vermeide Druck oder Reibung auf der betroffenen Stelle.

Tipp: Hansaplast Wundheilsalbe kann die Bildung von Narben reduzieren und den Heilungsprozess beschleunigen.

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