Bisswunde: So wird sie richtig behandelt

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Eine Bisswunde ist schnell passiert und kann durch ein Tier oder einen Menschen zugefügt werden. In jedem Fall heißt es schnell handeln, denn Bisswunden haben ein hohes Infektionsrisiko.

Was ist eine Bisswunde?

Als Bisswunde wird eine Verletzung bezeichnet, die durch einen Biss hervorgerufen wurde. In vielen Fällen handelt es sich um den Biss eines Tieres, aber auch Menschenzähne können eine Bisswunde verursachen. Bei einer solchen Wunde kann neben der Haut auch das darunterliegende Muskel- und Organgewebe verletzt werden. Durch den Biss können Infektionskrankheiten übertragen und je nach Gebiss unterschiedlich große Bissabdrücke hinterlassen werden. Es ist essenziell, dass eine Bisswunde professionell untersucht und behandelt wird.

Arten

Die meisten Bisswunden stammen von Tieren. Hunde beißen laut Ärzteblatt mit etwa 60-80 % am häufigsten zu, aber auch Katzenbisse sind mit rund 20-30 % keine Seltenheit. Bei einer Bisswunde handelt es sich um eine mechanische Wunde, denn sie wird durch die Gewalteinwirkung der Zähne verursacht. Vermehrt betroffen von einer Bisswunde sind Kinder – denn sie können den Umgang mit Tieren oft noch nicht richtig einschätzen.

Bisswunde: Arten und Risiken

Die Bisswunde eines Hundes kann starke Reißwunden hinterlassen. Die Bisswunde einer Katze zeigt sich an kleinen, punktförmigen Einstichen. Eine Bisswunde vom Menschen hinterlässt einen ringförmigen Abdruck.

Risiken

Bisswunden gehen mit Blutungen und Schmerzen an der betroffenen Stelle einher. Darüber hinaus besteht bei ihnen ein hohes Infektionsrisiko: Über den Biss können Erreger, wie Bakterien, übertragen werden, die zu einer Entzündung der Wunde führen können. Dadurch steigt das Risiko einer lokalen Wundinfektion, aber auch von Infektionskrankheiten, wie etwa Tollwut (Rabies) oder Wundstarrkrampf (Tetanus). Durch einen Menschenbiss ist es möglich, Hepatitis B, Hepatitis C und HIV zu übertragen.

Bisswunde: Behandlung

Die Behandlung der Bisswunde ist essenziell, um Infektionen und Entzündungen auszuschließen. Wichtig ist, bei einer Bisswunde immer einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen! Die Wunde muss gereinigt, desinfiziert und eventuell genäht werden. Zudem sollte die betroffene Person über einen ausreichenden Tetanusschutz verfügen – andernfalls wird diese nachgeholt.

Bisswunde behandeln: Erste Hilfe nach einem Biss

Es ist wichtig, bei einer Bisswunde die Erste-Hilfe-Leistung nicht zu vernachlässigen und vor dem Arztbesuch durchzuführen. Die Erstversorgung umfasst drei Schritte:

  1. Reinigung: Die Bisswunde sollte mit einem Wundspray gereinigt werden, um eine Infektion vorzubeugen. Idealerweise reinigt das Spray schnell und schmerzfrei, so wie das Hansaplast Wundspray. Es eignet sich zur Wundreinigung und lässt sich einfach auf die Wunde sprühen. Nach dem Anwenden sollte die Stelle vorsichtig getrocknet werden.
  2. Schutz: Um äußere Einflüsse wie Schmutz und Bakterien fernzuhalten, gilt es die Bisswunde zu schützen. Am besten eignen sich ein steriler Wundverband mit Hilfe einer sterilen Kompresse oder ein steriles Wundpflaster. Wenn die Verletzung stark blutet, kann es sein, dass ein Druckverband erforderlich ist.
  3. Ärztliche Hilfe aufsuchen: Sobald die Wunde erstversorgt ist, sollte die Verletzung in jedem Fall in einer Arztpraxis oder einer Notaufnahme untersucht werden.

Wann sollte man bei einer Bisswunde medizinischen Rat einholen?

Jede Bisswunde birgt das Risiko einer Infektion, daher ist der ärztliche Rat immer aufzusuchen. In einer Praxis bzw. in einem Krankenhaus wird die Wunde genau untersucht und entsprechend professionell behandelt.

Nach der Untersuchung und Versorgung werden sehr große, tiefe oder klaffende Bisswunden gegebenenfalls genäht. Dies geschieht in der Regel in den ersten sechs Stunden nach dem Biss. Das behandelnde Fachpersonal entscheidet, ob eine prophylaktische Antibiotikatherapie erforderlich ist. Außerdem wird überprüft, ob eine Impfung gegen Tollwut notwendig ist und ein ausreichender Tetanusschutz vorliegt.

Nachsorge der Bisswunde

Eine optimale Nachsorge ermöglicht eine optimale Wundheilung. Zudem können so die Risiken einer Infektion und Narbenbildung verringert werden. Daher ist es wichtig, die Bisswunde genau auf Veränderungen zu beobachten. Bildet sich beispielsweise ein Abszess mit Eiter oder treten Anzeichen einer Entzündung auf, sollte dies ärztlich behandelt werden.

Bisswunde vorbeugen – mit diesen Tipps

Anregungen, um Bisswunden durch tierische Angreifer zu verhindern:

  • Ruhig verhalten: Fühlt sich ein Tier bedroht, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zubeißt. Daher immer defensiv und ruhig verhalten.
  • Warnsignale bzw. Körpersprache eines Tieres richtig deuten: Ein knurrender oder bellender Hund sollte beispielsweise nicht unnötig provoziert werden.
  • Schnelle Bewegungen vermeiden: Genau wie Menschen, reagieren Tiere auf schnelle Bewegungen und laute Geräusche unterschiedlich. In den meisten Fällen sehen sie darin eine Gefahr, sodass sie sich sofort verteidigen wollen. Folglich beißen die Tiere schneller zu. Gleiches gilt, wenn ein Tier beim Fressen ist oder sich um seine Jungen kümmert – hier am besten nicht stören.
  • Kinder nicht unbeaufsichtigt mit Tieren lassen: Denn sie sehen Tiere oft als Spielzeug an und ziehen z.B. am Fell. Um einer Bisswunde vorzubeugen, sollte Kinder von fremden Tieren ferngehalten werden bzw. sich nur abgesichert den Tieren nähen.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. med Maike Kuhlmann

Medizinisch geprüft von Ärztin Dr. Maike Kuhlmann von Hansaplast

Frau Dr. Maike Kuhlmann leitet den Bereich Medical & Clinical Affairs Hansaplast bei der Beiersdorf AG. Bereits während ihrer beruflichen Laufbahn als Ärztin in unterschiedlichen klinischen Bereichen und der mehr als 20-jährigen Berufserfahrung gilt ihr Schwerpunkt der Wundheilung. Besonders wichtig ist ihr der Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und die aktive Beratung zum Thema Wundversorgung.

Konsultiere immer ärztliches Fachpersonal, wenn es sich um eine tiefe Wunde handelt, die Wunde stark blutet oder du Anzeichen einer Infektion bemerkst, wie z. B. Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Überwärmung. Suche ebenfalls medizinisches Fachpersonal auf, wenn du nicht in der Lage bist, die Wunde selbst zu reinigen oder Fremdkörper aus der Wunde entfernt werden müssen.

Bitte beachte, dass die auf dieser Website gegebenen Tipps und Ratschläge mit großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, aber keinesfalls eine medizinische Beratung und Behandlung ersetzen können.

Die Informationen dieser Website sind nicht als Grundlage für eine Selbstdiagnose, Behandlung und Medikation gedacht.

Lies bitte immer die Anwendungshinweise bzw. Packungsbeilagen unserer Produkte sorgfältig durch und halte diese ein. Wichtig: Wende dich bei Fragen zur Wundbehandlung an medizinisches Fachpersonal.

Wenn du ein gesundheitliches Problem hast oder vermutest, suche ärztliches Fachpersonal auf und befolge den ärztlichen Rat, unabhängig davon, was du auf dieser Website erfahren hast.

Für weitere Informationen über unsere Produkte kontaktiere uns gerne über die Hansaplast-Hotline 040 / 4909 7570 (Mo.-Fr. 8.00 - 18.00h) oder per E-Mail unter Hansaplast@Beiersdorf.com.

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